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Ein Schulkind füllt Fragen in Englischer Sprache aus.
Legende: Das Frühenglisch kommt später: Ab der dritten Schulklasse. Keystone

Zürich Schaffhausen Der Kanton Zürich passt sich an: Englisch ab der dritten Klasse

Der Zürcher Bildungsrat hat den ersten, richtungsweisenden Grundsatzentscheid bezüglich Lehrplan 21 gefällt: Die Schülerinnen und Schüler im Kanton Zürich sollen erst ab der dritten Klasse Englisch lernen. Damit sollen in allen Deutschschweizer Kantonen die gleichen Regeln gelten.

Der Kanton Zürich hatte vor zehn Jahren eine Pionierrolle: Er war der erste Kanton in der Deutschschweiz, der das Frühenglisch eingeführt hat und dies bereits ab der zweiten Primarschulklasse. Damit soll nun im Rahmen des Lehrplans 21 Schluss sein. «Die anderen Deutschschweizer Kantone bevorzugen Frühenglisch ab der dritten Primarschulklasse. Dass der Kanton Zürich nachzieht, ist naheliegend», sagt Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

Kein grosser Kompromiss

Die Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich begrüssen zwar den Entscheid, allerdings ist er für sie nur eine kleine Verbesserung. Sie würden Englisch am liebsten erst in der Oberstufe einführen. Auf diese Forderung ist der Zürcher Bildungsrat aber nicht eingetreten. Er hat sich somit für zwei Fremdsprachen in der Primarschule entschieden: Englisch ab der dritten, Französisch ab der fünften Primarschulklasse.

Die Stunden, die wegen der Streichung des Englisch in der zweiten Klasse überzählig werden, werden vermutlich ersetzt durch Lektionen in Deutsch und «Natur, Mensch und Gesellschaft».

Der Lehrplan 21 soll es möglich machen

Mit dem Lehrplan 21 soll der «Kantönligeist» Geschichte sein. Gemeinsam koordinieren und gemeinsame Lehrinhalte – das soll die Zukunft der Primarschulen in der Deutschschweiz sein. Der Weg bis dorthin ist aber noch weit. Der Lehrplan 21 ist zurzeit in der Vernehmlassung, und die Meinungen gehen weit auseinander.

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