«Wir sind der Kindergarten der Baumschulen.» So beschreibt Christoph Roth seinen Familienbetrieb. Der ruhige, junge Mann mit der sympathischen Ausstrahlung ist in der Baumschule aufgewachsen und hatte bereits als kleiner Junge einen eigenen Baumschul-Garten.
Sein Fachwissen hat er gebraucht bei den Maulbeerbäumen. Eigenwillig sei die Pflanze, wachse stets dorthin, wo man sie nicht erwarte.
Vor zwei Jahren hat Christoph Roth vom Branchenverband Swiss Silk den Auftrag erhalten, einen speziellen Typ von Maulbeerbaum zu züchten. Die Kokusa 21, deren Blätter die Seidenraupen besonders gerne mögen.
Viel Herzblut für die kleinen Bäumchen
Christoph Roth hatte bereits mit anderen Maulbeerbäumen erste Erfahrungen gesammelt. Also versuchte er, die Bäume zu «vermehren». Will heissen: Kleine Äste in die Erde stecken und hoffen, dass sie Wurzeln bilden. Ein erster Versuch im Winter misslang. «Von den 500 Steckhölzern ist kein einziger gewachsen», erzählt Christoph Roth. Ein weiterer Versuch im Sommer misslang. Erst nach Rücksprache mit Swiss Silk brachte ein spezielles Verfahren dann den Erfolg. Und: «Man muss auch da sein für die Pflanzen. Wenn sie einen brauchen. Das geht nicht so nebenbei.»
Nun stehen erstmals überhaupt 500 Maulbeerbäume vom Typ Konkusa 21 in der Schweiz zum Verkauf. Sie sind bereits reserviert - von Schweizer Seidenproduzenten. In regelrechten Maulbeerbaum-Anlagen werden sie gepflanzt. Und wenn sie gross genug sind, dienen ihre Blätter als Nahrung für Seidenraupen. Damit steckt bald in jeder Seidenkrawatte made in Switzerland ein wenig Zürcher Weinland.