Zum Inhalt springen

Zürich Schaffhausen Der schwierige Weg vom Familien- zurück ins Berufsleben

Wenn Frauen nach der Familienphase wieder in den Beruf einsteigen wollen, stehen sie oft vor grossen Hürden. Sie sind fachlich nicht mehr auf der Höhe, haben kein berufliches Beziehungsnetz und wissen ihre Fähigkeiten nur schlecht zu verkaufen. Für solche Frauen gibt es in Zürich einen neuen Kurs.

Sie lernen sich zu präsentieren, überarbeiten Lebensläufe und üben Bewerbungsgespräche: Zehn Frauen zwischen 37 und 50 Jahren aus dem Raum Zürich. Sie wollen den Wiedereinstieg ins Berufsleben erfolgreich meistern, wissen aber nicht, wie sie sich in der Arbeitswelt behaupten können – denn bei vielen steht für zehn Jahre oder mehr «Familienfrau» im Lebenslauf. Deshalb gehen sie nun ein halbes Jahr jeweils einen Tag die Woche zur Schule.

«Sie wissen nicht, was sie können»

«Die Fähigkeiten die sich die Frauen als Familienmanagerinnen erworben haben, sind in der Berufswelt nicht zu unterschätzen – oft wissen nicht einmal die Frauen selbst, was sie alles können!», sagt Rebekka Pfister Hellrigl. Sie ist Co-Leiterin des Bildungsgangs «Perspektiven in der Familienphase» am Bildungszentrum für Erwachsene in Zürich. Der Bildungsgang wird zur Zeit zum ersten Mal in dieser Form durchgeführt.

Doch der Arbeitsmarkt wartet nicht auf die Wiedereinsteigerinnen. Michael Agoras vom weltweit grössten Stellenvermittler Adecco sagt: «Arbeitgeber gehen oft davon aus, dass Wiedereinsteigerinnen fachlich nicht mehr up to date sind. Je länger eine Frau weg vom Beruf ist, desto schwieriger wird es.» Deshalb rät er: Gar nicht erst ganz aus der Berufswelt aussteigen.

Gut ein Drittel aller Zürcher Familien mit Kindern unter sieben Jahren organisiert sich jedoch nach wie vor im traditionell bürgerlichen Modell: Der Vater ist Vollzeit berufstätig, die Mutter kümmert sich Vollzeit um Kinder und Haushalt, Tendenz sinkend, das entspricht dem Schweizerischen Schnitt.

Meistgelesene Artikel