1989 stellte Sulzer die Produktion ein und suchte zwei Jahre später einen Areal-Entwickler, der die leeren Fabrikhallen einer neuen Nutzung zuführen sollte. Architekt Walter Muhmenthaler bewarb sich und bekam den Job. Seither hat er die fünf Teilstücke des Sulzer-Areals geplant – vier sind gebaut, das letzte, das sogenannte «Werk 1», wird jetzt in Angriff genommen.
«Das ganze Areal war dicht überbaut», erzählt Walter Muhmenthaler dem «Regionaljournal» auf einem Rundgang durch den neuen Winterthurer Stadtteil. «Das genau war ja die grosse Herausforderung. Wie baut man so etwas um?» Umnutzen und weiterbauen wurde zur Devise, und sie gilt noch bis heute. «Das Alte und das Neue sind voll integriert. An jeder Ecke trifft man auf alte Häuser und alte Einrichtungen wie etwa Kranbahnen. Man spürt noch die Industrie.»
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Die Öffentlichkeit wird miteinbezogen
Prominentes Beispiel ist für Muhmenthaler die ZHAW-Bibliothek. «In meinen Augen ist sie die schönste Umnutzung einer Industriebaute auf dem Sulzer-Areal.» Die Erfahrung mit den bisher gebauten Teilstücken liess Muhmenthaler bereits in die Planung von «Werk 1» einfliessen. Die wichtigste: «Die Öffentlichkeit miteinbeziehen. Das Thema Mitwirkungsverfahren hat extrem zugenommen.» Und zu seiner Rolle als inoffizieller – weil privater – Stadtplaner des modernen Winterthur meint Muhmenthaler: «Ich war mir am Anfang überhaupt nicht bewusst, welche Verantwortung ich da übernehme.»