Heute ist die Winterthurer Verwaltung über die ganze Stadt verstreut. Eine Zentralisierung an einem einzigen Ort - auf dem Sulzerareal gleich beim Hauptbahnhof - sollte viel Geld sparen. Der Stadtrat erhoffte sich ein Sparpotenzial von mindestens 2,8 Millionen Franken. Im besten Fall könnten pro Jahr sogar 3,7 Millionen eingespart werden, versprach er 2010 in der Abstimmungszeitung.
Kurz vor Abschluss der Bauarbeiten hat die Stadtregierung die Sparmöglichkeiten nun neu berechnet und geht noch von maximal 2,44 Millionen Franken aus, die jährlich gespart werden können. «Der Baupreisindex ist in den letzten Jahren um etwa fünf Prozent gestiegen, und wir platzieren hier etwas mehr Arbeitsplätze», begründet Stadtpräsident Michael Künzle die schlechteren Aussichten im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Und er gibt zu, dass die Stadt Winterthur schlicht zu optimistisch budgetiert habe.
Occasion-Möbel für die neue Verwaltung
Die Planer hätten unter anderem die Kosten für die Sicherheit unterschätzt. Sozialamt und Steueramt ziehen in den neuen «Superblock», beide Abteilungen brauchen spezielle Sicherheitstüren. Um die Kosten trotzdem einigermassen im Griff zu haben, wurde unter anderem bei den Büromöbeln gespart. Statt neue Möbel einzukaufen, hat die Stadt Winterthur im Occasion-Lager einer Grossbank eingekauft.
Auch Stadtpräsident zieht um
Ab Juni 2015 beginnt der grosse Umzug, dann ziehen 26 der 27 vorgesehenen Verwaltungseinheiten wie geplant ins neue Hauptquartier «Superblock». Auch Stadtpräsident Michael Künzle wird seinen Arbeitsplatz in den neuen Hauptsitz der Stadtverwaltung verlegen. Die drei Betreibungsämter und die Arbeitsintegration bleiben jedoch am bisherigen Standort.