Im Kanton Zürich kommt mittlerweile mehr als jedes dritte Kind durch einen Kaiserschnitt auf die Welt. Das müsste nicht sein, finden SP, AL und EVP. Mit ihrem Vorstoss fordern sie die Förderung eines Betreuungsmodells, in dem erfahrene Hebammen eigenverantwortlich gesunde Schwangere betreuen und auch durch die Geburt im Spital begleiten. Das ärztliche Personal wird in diesem Modell nur beigezogen, wenn es zu Komplikationen kommt.
Weniger Eingriffe – zufriedenere Mütter?
Studien zeigten, dass von Hebammen geleitete Geburten weniger unnötige Interventionen und zufriedenere Frauen brächten, argumentierten die Befürworter. Sie haben Zweifel, dass die hohe Kaiserschnittrate im Kanton Zürich medizinisch gerechtfertigt ist. Die SVP stimmte dem Vorstoss zu, weil sie darin eine Möglichkeit sieht abzuklären, ob in diesem Punkt Handlungsbedarf besteht. Der Vorstoss wurde vom Parlament mit 117 gegen 44 Stimmen überwiesen.
Gegen die Förderung der hebammengeleiteten Geburten sprachen sich vor allem die FDP und die BDP aus. Frauen dürften bei der Entscheidung über die Art der Geburt nicht beeinflusst werden, betonten sie. Auch der Regierungsrat findet den Vorstoss überflüssig. Die Versorgungslage in der Geburtshilfe sei im Kanton Zürich gut, schrieb er in seiner Stellungnahme. Nun muss er sich trotzdem mit dieser Frage beschäftigen.