«Im grössten Trinkwasserreservoir des Kantons haben Fässer überhaupt nichts verloren» sagt Kurt Wenzin, Leiter der Abteilung Gewässerschutz beim Kanton Zürich, der die Aktion vor Ort beobachtet.
Analysen hatten ergeben, dass die Fässer Schlamm und Wasser enthalten, aber keine Schadstoffe. Aus diesem Grund konnte mit der Bergung bis im Winter zugewartet werden. Jetzt ist das Wasser weniger trüb, die Arbeit für die Taucher einfacher. Es sei nie eine Option gewesen, die Fässer einfach auf dem Grund zu lassen, erklärt Wenzin: «Wir haben nur zwei, drei Fässer analysiert, wir wissen nicht, ob im siebenundzwanzigsten Fass nicht doch noch Schadstoffe drin sind. Sicher ist sicher.»
Auf den Fässern kann es noch Spuren geben
Auf einer Holzplattform zieht ein Kran Fass um Fass aus dem See. Taucher einer Spezialfirma hatten sie tags zuvor in weisse Säcke gehüllt, so dass sie nicht auseinanderbrechen konnten. Der Rost hat grosse Löcher in die Fässer gefressen. «Wir gehen davon aus, dass sie schon Jahrzehnte im See liegen», sagt Werner Schaub von der Kantonspolizei. Die Fässer werden nun genau untersucht. Die Polizei hofft, auch nach all den Jahren Spuren der Täter zu finden, um diese strafrechtlich belangen zu können. Die Chancen dazu stünden nicht so schlecht, meint Schaub. Die Täter müssten mit Busse oder Gefängnis rechnen.
Die Arbeiten im Zürichsee dauern noch bis Ende Woche. Die Kosten belaufen sich auf rund 80'000 Franken. Eine Aktion, die sich auf jeden Fall lohne, sagt Kurt Wenzin. «Jeden Tag entnehmen wir dem See 160 Millionen Liter Wasser und verteilen es im Kanton. Es lohnt sich, dem See Sorge zu tragen.»