Das war Glück im Unglück. Am Sonntag waren zwei ältere Frauen in einem Schlauchboot auf dem Rhein unterwegs. Höhe Diessenhofen stiessen sie mit einem Kursschiff zusammen. Die eine Frau konnte sich selbst ans Ufer retten, die andere blieb schockiert im Boot sitzen und wurde unter das Kursschiff gezogen. Glücklicherweise leitete der Kapitän sofort den Umkehrschub ein, vergleichbar mit einem Rückwärtsgang beim Autofahren. Dadurch wurde die Schlauchbootfahrerin rheinabwärts gespült. Die Polizei konnte sie danach unverletzt aus dem Wasser bergen.
Besser informieren
Dieser Fall zeigt exemplarisch: Oftmals werden die Gefahren auf fliessenden Gewässern, wie dem Rhein unterschätzt, erklärt der Schaffhauser Polizeisprecher Patrick Caprez. Besonders bei Auswärtigen würde sie das immer wieder feststellen. «Man bläst sein Boot auf und lässt sich treiben, ohne genau zu wissen, wo man hinfahren oder aussteigen will.» Die Schaffhauser Polizei rät deshalb allen Bootsfahrern sich frühzeitig und genau über die Verhältnisse auf dem Wasser zu informieren.
Auch auf stehenden Gewässern, wie dem Zürichsee kommt es an heissen Tagen immer wieder zu brenzligen Situationen. Viele seien sich der Gefahren nicht bewusst und würden zum Beispiel ganz nahe an einen Schiffsteg schwimmen. Dies obwohl ein Mindestabstand von 100 Metern vorgeschrieben ist. «Das ist extrem gefährlich für die Schwimmer», warnt Cornelia Hürlimann von der Zürcher Schifffahrtgesellschaft.
Kontrolle und Kampagne
Viel dagegen tun, können Polizei und Schifffahrtsgesellschaften nicht. Kontrollen und Kampagnen seien die einzigen Mittel, so Corelia Hürlimann. Und auch Patrick Caprez hält von zusätzlichen Verboten, zum Beispiel die Sperrung des Rheins für Gummiboote auf Höhe Diessenhofen, nichts. «Noch mehr Verbote auf dem Rhein ist nicht unser Interesse Der Rhein soll auch Spass machen.» Wichtig sei einfach, dass man gegenseitig Rücksicht nimmt.