Die Geschichte des Neuanfangs beginnt 2012: Investoren aus Katar kaufen die stark in die Jahre gekommene Immobilie am Zürcher Stadtrand. Ein Jahr später beginnen die Bauarbeiten, am Dienstag folgte die glanzvolle Eröffnung. 95 Zimmer bietet das neue 5-Sterne-Haus auf dem Platz Zürich, zwei Restaurants, eine Bar und ein Spa, das auch öffentlich zugänglich ist.
Geführt wird das Atlantis von der Tessiner Giardino-Gruppe. CEO Philippe Frutiger ist zuversichtlich, dass sein Haus genug Publikum findet: «Wir sind eine Rückzugsoase in der Stadt, das ist etwas Neues.» So sollen auch Einheimische auf einen Drink im Atlantis einkehren. Ansprechen möchte das Luxushotel im obersten Preissegment aber auch Feriengäste aus der Schweiz, dem Nahen Osten und dem asiatischen Raum.
Die Konkurrenz zu den andern Luxushotels in nächster Nähe scheut Philippe Frutiger nicht: «Der Konkurrenzkampf ist spannend, ich denke nicht, dass in Zürich schon eine Übersättigung da ist.»
Skepsis bei der Konkurrenz
Martin von Moos, Präsident des Branchenverbandes der Zürcher Hoteliers, widerspricht: «Der Markt in Zürich ist gesättigt. Die Preise sind unter Druck. Die Belegung steigt zwar noch leicht, aber nicht derart, dass es in Zürich noch viele Hotels leiden mag.»
Für Martin von Moos ist klar, dass die andern Hotels den neuen Konkurrenten spüren werden. Man habe aber «leider» keinen Einfluss darauf, dass Investoren neue Hotels eröffnen. Martin von Moos will aber auch das Positive sehen: «Ein neues Hotel nimmt den andern Hotels nicht nur Zimmer weg. Es kann auch neue Märkte generieren, und das kann auch eine Chance sein.»
Gerade das Hotel Atlantis könnte dank seiner Investoren aus Katar noch mehr Gäste aus den Golfstaaten anlocken. 2015 war diese Region einer der grossen Wachstumsmärkte der Zürcher Hotels: die Gästezahl stieg zwischen Januar und September um 32 Prozent.