Rehabilitiert fühlt man sich bei der Kindes- und Erwachsenenschutz-Behörde Winterthur Andelfingen schon lange. Der offizielle Untersuchungsbericht bescheinigte der Behörde, dass sie das Verhalten der Mutter der beiden Kinder nicht hatte vorhersehen können. Die Mutter hatte ihre Kinder in der Neujahrsnacht getötet, weil sie nicht wollte, dass sie zurück ins Heim mussten.
Nachwirkungen bis heute
Trotzdem: Abgeschlossen sei dieser Fall für ihre Behörde wahrscheinlich nie, stellt die Präsidentin der zuständigen Kesb, Karin Frei, fest. Bei vielen Menschen, die mit der Kesb zu tun haben, sei ein Misstrauen zurückgeblieben. Umso mehr freut sie sich nun über die Aussage des Vaters der Kinder. Die Behörde treffe keine Schuld an der Tragödie, hielt er fest, als er sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten musste.
«Schuldzuweisungen gehen an der Behörde nicht spurlos vorbei», erklärt Karin Frei. «Und sie sind nochmals deutlich schlimmer, wenn sie von Betroffenen gemacht werden.» Auch der Vater hatte zuerst der Behörde die Schuld an der Tragödie gegeben. Dass er dies heute anders sieht, sei entlastend.
Kritiker ändern ihre Meinung nicht
Kritik musste die Kesb auch von politischer Seite einstecken. Und Konrad Langhart, der Präsident der SVP des Kantons Zürich findet die Kritik seiner Partei an den Behörden immer noch richtig. Auch FDP-Kantonsrat Martin Farner sieht seine Vorstösse im Kantonsrat nach wie vor gerechtfertigt. Sie haben seiner Meinung nach einen Prozess ausgelöst, der die Zusammenarbeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde mit den Gemeinden verbessert habe.