Im März 2015 hatte die Post bekannt gegeben, dass die Fraumünsterpost im Herzen der Stadt Zürich Ende 2016 schliesst und eine neue, kleinere Filiale an der Uraniastrasse eröffnet.
Am Samstagmittag, kurz vor 12 Uhr, wurden die letzten Kunden in der fast schon leer geräumten Schalterhalle bedient. Viele von ihnen kamen seit Jahren in die Fraumünsterpost, sei es um Briefe aufzugeben, Kirchenkollekten einzubezahlen oder am Philatelieschalter Marken zu kaufen. Es sei eine besondere Post, waren sich die Kunden einig.
Auch für Postsprecher Markus Werner ist die Fraumünsterpost nicht irgendeine Filiale, die Schliessung darum auch kein alltägliches Ereignis: «Es ist auch ein bisschen Wehmut dabei, weil die Fraumünsterpost eine spezielle Poststelle war. Bis 1930 war sie die Hauptpost von Zürich.»
Traditionsreich, markant – und ausgeraubt
Die Fraumünsterpost ist keine Filiale wie jede andere. Seit 1898 diente das markante Gebäude an der Limmat – erbaut als «toskanischer Renaissance-Palazzo» – als Poststelle im Zentrum von Zürich. Später wurde der Eckturm als Telegraphenturm eingerichtet und nach und nach folgten weitere Anpassungen an die jeweiligen Bedürfnisse.
Über die Stadt- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt wurde die Fraumünsterpost im Herbst 1997: Am 1. September erbeuteten ein paar Männer in einem spektakulären, gewaltlosen Coup über 51 Millionen Franken. Rund die Hälfte davon tauchte bis heute nicht auf.