Ausgestellt sind 43 poetische und stimmungsvolle schwarz-weiss Fotos, die Bruno und Eric Bührer von 1960 bis 1990 für die «Schaffhauser Nachrichten» geschossen haben. Zum 30-Jahr-Jubiläum des Weinbaumuseums in Hallau haben die beiden Fotografen eine Ausstellung gestaltet unter dem Motto: «Als die Welt bunt und die Zeitungen noch schwarzweiss waren.»
Ein eingeschworenes Team
Von wem welches Foto in der Ausstellung stammt, erfahren die Besucher der Ausstellung nicht. Denn Bruno und Eric Bührer, die engagierten Zwillinge aus Thayngen, verstehen sich als Team und arbeiten zusammen in ihrem Foto-Atelier. Die meisten Fotos veröffentlichen sie denn auch unter dem Gemeinschaftsnamen «Bruno und Eric Bührer.»
Die «Bührer-Buben» , wie sie in der Region genannt werden, haben eine reiche Berufs-Erfahrung . Sie eröffneten 1961 ein gemeinsames Foto-Atelier in Schaffhausen. Dennoch haben beide noch immer Lampenfieber, bevor sie an einen Auftrag gehen – meist für die «Schaffhauser Nachrichten». Er sei jedesmal nervös vor einem Einsatz, gesteht Eric Bührer. Und Bruno Bührer meint, ihm gehe es wie seinem Zwillingsbruder: wenn er in die «Färbe» nach Singen reise, um Fotos einer Theateraufführung zu machen, bereite er sich intensiv darauf vor und fahre schon zum voraus hin, um abzuklären, wo er die besten Aufnahmen machen könne.
Beide trauern den Zeiten der analogen Fotografie nach, als sie als Pressefotografen noch ausschliesslich schwarzweisse Aufnahmen machten. «Diese Schwarzweiss-Fotos waren unsere grosse Stärke», sagt Eric Bührer, der ältere der beiden Zwillinge, der den Ton angibt. «Einer muss ja die Verantwortung haben für das gemeinsame Atelier.» Bruder Bruno stört das nicht. «Das war bei uns einfach immer so.»
Stadt kündigte Bührers das Atelier
Die beiden Fotografen sind 77 und noch voller Elan. Ans Aufhören denken sie noch lange nicht. Ihr Problem dabei: Die Liegenschaftenverwaltung der Stadt Schaffhausen hat ihnen ihr geräumiges Atelier im «grossen Haus» am Fronwagplatz per März 2014 gekündet. Beide hoffen nun, dass sie trotzdem noch länger bleiben können.