Nach der Matur studierte Pascal Birchler in Hamburg und Bern Kunst, Arienne Birchler lernte in Belgien Modedesign. «Irgendwann hatten wir das Gefühl, dass es der natürliche Lauf der Dinge sei, wieder zusammenzufinden», erklärt Arienne Birchler. Der Moment geschah während eines Aufenthalts in New York, als ihnen beiden definitiv klar wurde, dass sie zusammenarbeiten wollen. Pascale Birchlers Erkenntnis: «Die gemeinsame Energie ist so etwas Anderes, als wenn jede an ihren eigenen Sachen herumbastelt.»
Zwei Köpfe, ein Werk
Zuerst alleine etwas entwickeln steht auch am Anfang der gemeinsamen Zusammenarbeit. Jede entwirft selbst Skizzen, schreibt und zeichnet, danach tragen sie ihre Ideen zusammen. «Wir müssen einander überzeugen», beschreibt Pascale Birchler den Prozess. Zu zweit entstehen dann zum Beispiel Rauminstallationen wie diejenige, die im Helmhaus in Zürich ausgestellt ist. Ihren Kunstformen möchten sie aber keine Grenzen setzen und sind für alle Medien offen, von Collagen, Rauminstallationen bis hin zu Videoinstallationen.
Kunst und Leben gehen weiter - auch ohne Stipendium
Das mit 18'000 Franken dotierte Stipendium wäre für die beiden sehr willkommen, denn: «Ein Stipendium schafft sehr viel Freiraum», sagt Arienne Birchler. Noch halten sich die Zwillinge mit Brotjobs über Wasser, die ihnen ermöglichen, sich immer wieder über längere Zeit hinweg ihrer Kunst zu widmen.
Obwohl sie von ihrer Kunst noch nicht leben können, würden sie aber auch ohne Stipendium unbeirrt weitermachen. «Man darf das Leben und seine Kunst nicht von einem solchen Preis abhängig machen», ist Arienne Birchler überzeugt.
kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr