Die reformierte Kirche des Kantons Zürich steht vor grossen Herausforderungen. Um auch in der Zukunft bestehen zu können, muss sie ihre Strukturen anpassen. Dazu hat sie ein grosses Reformprojekt lanciert. Unter anderem soll die Zusammenarbeit und die Fusion einzelner Kirchgemeinden diskutiert und später angepasst werden.
Die Kirchgemeinden würden nicht zu einer Fusion gezwungen, versichert Michel Müller, Präsident des Kirchenrates. Aber: «Es besteht eine moralische Verantwortung. Die kleinen Kirchgemeinden müssen sich auch fragen, wie weit sie auf Kosten von anderen Kirchgemeinden leben wollen».
Ausserdem komme der Druck nicht nur vom Kirchenrat. «Es gibt auch die anderen Gemeinden, die fragen, weshalb sie einen Pfarrer für 2'000 Mitglieder hätten und andere einen für 200. Und dann auch der Druck aus den Gemeinden, weil sie keine Behördenmitglieder mehr finden.»
Grösser gleich flexibler
«Wegen des Mitgliederschwundes müssen wir sowieso Abstriche machen», sagt Müller. Statt diesem Problem hinterher zu rennen, plädiert er für grössere Kirchgemeinden, die dann auch flexibler seien. So könnten die Aufgaben der Kirche - Sozialarbeit, Jugendarbeit, Seelsorge - auch auf längere Frist garantiert werden.
Die Kirche soll sich während des ganzen Prozesses aber auch grundsätzlich hinterfragen, heisst es in einer Mitteilung: «Es fragt nicht eine einzelne Kirchgemeinde nach Wesen und Leben als Kirche, sondern eine Gesamtheit von Kirchgemeinden.»
In einer ersten Phase lanciert die reformierte Kirche nun sogenannte Regionalkonferenzen. Das Hauptwerkzeug des Projekts sei das Gespräch, schreibt die reformierte Kirche. Die Ideen aus diesen Konferenzen werden gesammelt und bis Ende 2013 gebündelt. Spätestens 2017 soll die Kirchensynode über das Projekt entscheiden. Bis 2018 soll es umgesetzt sein.