Der Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker reagiert auf Aussagen, die Swiss-Chef Harry Hohmeister vor einer Woche in einem Interview gemacht hat. «Sollten die Gebühren am Flughafen Zürich weiter steigen, müssen wir uns überlegen, unsere Kapazitäten herunterzuschrauben. Mit all den unangenehmen Folgen wie etwa Jobverlusten», hatte Hohmeister gedroht. Als Alternativen zum
Standort Zürich nannte er Wien, Frankfurt und München.
Beim Kanton Zürich, dem Hauptaktionär des Flughafens, staunt man
über diese Äusserungen. Die Swiss habe bisher in Zürich gutes Geld
verdient, sagt Stocker am Samstag in der Neuen Zürcher Zeitung. Der Flughafen mit seiner guten Qualität trage dazu bei. «Diese Qualität ist aber nicht
gratis.»
Es gibt auch noch andere Fluggesellschaften
Drohungen würden in der Schweiz nie gut ankommen, sagte Stocker
an die Adresse Hohmeisters. Die Swiss sei zwar wichtig als
Hub-Carrier und mache einen guten Job. «Aber Zürich ist auch für
andere Fluggesellschaften interessant.» Sollte die Swiss ihre
Drohung wahr machen, bedeutet das gemäss Stocker deshalb nicht «die
verkehrstechnische Isolation der Schweiz.»
Kopfschütteln erntete auch der Vorwurf Hohmeisters, dass sich
der Flughafen Zürich immer mehr zu einem Shoppingcenter entwickeln
würde. Diese Äusserung könne er «nicht nachvollziehen», sagte
Stocker. «Hohmeister sollte auch ein Interesse daran haben, dass
der Flughafen attraktiv ist.» Die Airlines müssten die Läden über
ihre Gebühren zudem ja ohnehin nicht mitfinanzieren.