Vor einem Jahr haben die Zürcher Frauenhäuser Alarm geschlagen. Die häusliche Gewalt nehme zu, immer mehr Frauen wendeten sich an die Schutzhäuser, weil sie oder ihre Kinder geschlagen würden. Jetzt zeigt sich: die Situation ist noch prekärer geworden, immer mehr Frauen müssen abgewiesen werden.
Zuwenig Platz für alle Hilfesuchenden
Das Frauenhaus im Zürcher Oberland hat 2013 beinahe doppelt so viele Frauen und Kinder aufgenommen wie im Jahr zuvor. Statt für 20 Frauen hätte man aber Platz für weitere 11 Frauen und fünf Kinder gebraucht, sagt Leiterin Claudia Hauser im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» – sie mussten abgewiesen und auf später vertröstet werden. Einige wurden auch in die Stadt Zürich verwiesen, dort steht das grösste Frauenhaus des Kantons.
Das Problem der Frauenhäuser ist überall ähnlich: zu wenig Platz, zu wenig Geld und damit auch zu wenig Betreuerinnen. Die meisten Häuser leben zu einem grossen Teil von Spendengeldern. Schon länger fordern sie deshalb, dass sich die Kantone stärker an der Finanzierung beteiligen.
Geldmangel: Keine Besserung in Sicht
Die Winterthurer SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr hat diesen Ball aufgenommen. Sie setzt sich dafür ein, dass die Kantone via Opferhilfegesetz zu solchen Zahlungen verpflichtet werden – bisher ohne Erfolg.
«Wir stellen fest, dass insbesondere die bürgerlichen Parteien zwar nach Opferhilfe schreien. Sie sind aber nicht bereit, die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung zu stellen», sagt Fehr im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Die Frauenhäuser wollen nun ihre Forderung mit harten Fakten untermauern: Sie führen neu eine Statistik darüber, wieviele Frauen sie aus Kapazitätsgründen abweisen mussten.