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Die Hand eines älteren Mannes, darin ein Autoschlüssel.
Legende: Ein strenges Regime mit klarem Formular: Das ist das Rezept des Kanton Zürich beim Überprüfen der Fahrtauglichkeit. Keystone

Zürich Schaffhausen «Die Zürcher Senioren sind nicht fitter, wir aber strenger»

Schweizweit müssen heute massiv mehr Seniorinnen und Senioren wegen Fahruntauglichkeit ihren Führerausweis abgeben. Nicht so im Kanton Zürich: Hier nehmen die Zahlen prozentual sogar ab. Der Grund: Die Behörden sind nicht erst seit Kurzem, sondern schon seit Jahren strenger als anderen Kantonen.

In absoluten Zahlen wurden auch im Kanton Zürich letztes Jahr mehr Seniorinnen und Senioren der Fahrausweis entzogen als noch vor fünf Jahren: 2008 waren es 285 Entzüge wegen Fahruntauglichkeit, 2013 waren es 321.

Nur: heute gibt es auch mehr Senioren. «Wenn man die steigende Zahl der Senioren mitrechnet, können wir von einer Abnahme sprechen», sagt Verkehrsmediziner Rolf Seeger, der im Kanton Zürich für die Abklärung zuständig ist. Prozentual gingen die Entzüge also zurück

Kanton Zürich als Vorreiter

Der Grund ist einfach: Während die übrigen Kantone erst in den letzten Jahren strenger wurden, hat der Kanton Zürich die Zügel schon länger angezogen. «Die Senioren sind nicht fitter, wir haben aber seit 15 Jahren ein klares Regime mit einem ausgeklügelten Formular», sagt Rolf Seeger. So mussten die Ärztinnen und Ärzte die Seeschärfe früher nicht angeben, heute ist sie Pflicht.

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Für Rolf Seeger ist deshalb klar: Der Kanton Zürich war ein Vorreiter, nun ziehen die anderen Kantone nach. Schweizweit nahm die Anzahl Fahrausweis-Entzüge in den letzten fünf Jahren massiv zu, wie «10vor10» am Donnerstag berichtete. Im Kanton Aargau haben sie sich gar verdreifacht.

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