Der Ernährungsbericht des Bundes vor acht Jahren brachte es an den Tag: Fast die Hälfte der Schweizer Männer, ein Drittel der Frauen und jedes fünfte Kind ist zu dick. Der neueste Bericht zeigt, dass sich diese Zahlen nun auf hohem Niveau stabilisiert haben. Im Kanton Zürich, und insbesondere in der Stadt Zürich, zeigt die Kurve jedoch nach unten.
Sozialer Druck zum Schlanksein
«In Zürich gibt es mehr Menschen mit höherem Bildungsgrad, diese ernähren sich in der Regel bewusster und sind deshalb schlanker», erklärt David Fäh die Zahlen. Er ist Mitarbeiter am Institut für Sozial- und Präventivmedizin an der Universität Zürich und verfasste 2010 eine Übergewichtsstudie, deren Ergebnisse auch in den Bericht des Bundes einflossen. Allerdings gibt es auch im Kanton Zürich regionale Unterschiede: An der Goldküste sind die Menschen weniger dick als im Oberland. Neben dem Bildungsstand spiele eben auch das Umfeld eine Rolle, meint Fäh: «Der soziale Druck schlank zu sein, ist in gewissen Kreisen höher als anderswo.»
Ein zusätzlicher Grund könnte auch in der Präventionsarbeit des Kantons liegen: Seit rund zehn Jahren tut er alles, um seine Bürgerinnen und Bürger nicht verfetten zu lassen: Es gibt unzählige Beratungsstellen, Projekte im Kindergarten, Tafeln mit Turnübungen an Tramhaltestellen, Radio-Spots mit Ernährungsratschlägen etc.