Zuerst verschwanden im Altersheim am Kirchhofplatz Wertgegenstände: Eine Münzsammlung und die IWC-Uhr einer verstorbenen Bewohnerin. Der Heimleiter hatte sie weggegeben und sprach von Schenkungen. Die Stadt hat ihn unterdessen versetzt. Nun kommt aus, dass es im gleichen Altersheim am Kirchhofplatz auch noch zu mehreren Diebstählen kam. Für diese soll ein Lehrling verantwortlich sein. Ein Strafverfahren gegen ihn ist unterdessen abgeschlossen.
«Solche Details gehören nicht an die Öffentlichkeit»
Derweil muss der zuständige AL-Stadtrat Simon Stocker wegen des Falles bei der Geschäftsprüfungskommission des Stadtparlaments antraben. GPK-Präsident Urs Fürer (SP) bestätigt, dass er Stocker zu einer Aussprache eingeladen hat. Bürgerliche Politiker werfen dem Heimreferenten vor, er habe bewusst Informationen vorenthalten.
Stocker verteidigt sich gegenüber dem «Regionaljournal»: Von Vertuschung könne keine Rede sein. Er habe den Fall der Polizei übergeben und der GPK gesagt, dass Untersuchungen gegen Dritte laufen. Dass das ganze Ausmass erst jetzt mit Abschluss der Untersuchung bekannt werde, sei logisch. Mehr Details gehörten aber nicht an die Öffentlichkeit: «Man muss solche Fälle adäquat behandeln, vor allem wenn es um Lehrlinge geht.»
«Alles muss auf den Tisch»
SVP-Politiker Walter Hotz, der von Anfang an – aber ohne Erfolg – eine parlamentarische Untersuchungskommission verlangt hatte, zeigt sich von der neuesten Entwicklung in der Heimaffäre nicht überrascht. «Ich erwarte jetzt aber, dass endlich alles auf den Tisch kommt.»