In Indien leben 90 Millionen landlose Bauern und Ur-Einwohner, sogenannte Adivasi. Sie stehen am untersten Rand der Gesellschaft, sind oft bitter arm und ohne festen Wohnsitz. Weil der Staat immer mehr Land für den Rohstoffabbau benötigt, werden die Adivasi zunehmend aus ihrem Siedlungsgebiet vertrieben.
Dieses Drama bildete für den Zürcher Regisseur Christoph Schaub den perfekten Filmstoff. In «Millions can walk» zeigt der 55-Jährige, wie sich die Ärmsten in Indien zu einer Protestbewegung zusammenschliessen, und wie 100'000 von ihnen an einem «Marsch für Gerechtigkeit» teilnehmen.
Anweisungen per Skype und E-Mail
Die Dreharbeiten begannen für Schaub mit einem Schock: Am Flughafen von Mumbai teilte man ihm mit, er dürfe das Land nicht mehr betreten - aus politischen Gründen. Schaub entschied sich, den Film trotzdem anzugehen. Der Zürcher gab Regie-Anweisungen an sein Team in Indien per Skype und E-Mail. «Dieser Dreh war eine Grenzerfahrung», sagt Schaub im Interview mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Christoph Schaubs Film «Millions can walk» feiert am 24. Januar an den Solothurner Filmtagen Première. In die Zürcher Kinos kommt der Dok-Film dann am 30. Januar.