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Zürich Schaffhausen Doppelter Aufwand, weniger Ertrag für Winzer

Die Kirschessigfliege überschattet die diesjährige Traubenernte. Der Schädling sorgt für grosse Ausfälle und bereitet viel Aufwand. Auch im Zürcher Furttal ist der Schädling aus Ostasien ein grosses Problem.

Drosophila Suzukii

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Die Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege legt über 300 Eier in eine reife Frucht und verwandelt deren Saft in Essig. Die Frucht wird ungeniessbar. Die Fliege wurde vor rund vier Jahren aus Asien in die Schweiz eingeschleppt, möglicherweise durch den Import von Früchten.

Ernesto Meier besitzt einen kleinen Weinberg in Otelfingen im Furttal. In diesen Tagen ist Wümmet der weissen Trauben. Wegen der Essigkirschfliege ist alles viel komplizierter. In vielen Früchten hat die «Drosophila Suzukii» ihre Larven eingesetzt.

Meier zeigt eine kleine Parzelle. «Normalerweise benötigen wir fünf Stunden für die Ernte. In diesem Jahr dauerte es 14 Stunden.»

Meier nimmt einen Bund weisse Trauben in die Hand. Jede Traube müsse einzeln «gelesen» werden. Findet er eine Larve, wird sie mit einer kleinen Schere herausgeschnitten. Der Rest der Traube kann dann noch verwendet werden. «Das ist eine knifflige Arbeit und bedeutet doppelte Arbeitszeit», erzählt Meier. Seinen Helfern muss er mehr Lohn bezahlen, die Ernte ist jedoch kleiner als sonst.

Ernte der roten Trauben noch aufwändiger

Bleibt die Larve in der Traube, kann sie die ganze Ernte ruinieren, weil sie im Wein - wie es der deutsche Name des Schädlings sagt - einen Essiggeschmack hinterlässt. Zudem vermehren sie sich sehr schnell. Mit Pflanzenschutzmitteln versucht Meier, noch Schlimmeres zu verhindern.

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Zurzeit ist Meier noch mit der Ernte der weissen Trauben beschäftigt. Bald sind die roten Trauben an der Reihe. Dort wird alles noch schwieriger, weil man die Larven weniger gut sieht.

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