Das ganze Dorf ist auf den Beinen an diesem Mittwochabend. Beziehungsweise auf den Rädern. Sämtliche Traktoren aus Marthalen stehen vor der Mehrzweckhalle, bestückt mit Transparenten. «Wir sind nicht der nationale Abfallkübel», steht darauf. Oder «Kulturland schützen statt Atomlobby stützen».
400 Leute sind gekommen, um der Bundesrätin zuzuhören - und ihr die Meinung zu sagen.
«Gauben Sie mir, kein Regierungsrat, kein Bundesrat spricht gerne zu diesem Thema», sagte Doris Leuthard zur Begrüssung. «Doch wir müssen darüber sprechen.» Darüber sprechen, weshalb der Bund das Zürcher Weinland als eine von zwei Regionen sieht, die sich für ein Atommüll-Endlager eignen.
Doris Leuthard erklärte also den Zeitplan des Bundes, betonte, dass noch nichts entschieden sei. Und forderte die Bevölkerung auf, sich der Diskussion nicht zu verweigern.
Behalten Sie ihre kritische Haltung, aber hören Sie weiterhin zu und diskutieren Sie mit!
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Die Rede der Bundesrätin stiess teilweise auf offene Ohren. Viele neue Informationen habe er erhalten, meinte ein Marthaler. Und ein anderer gestand ihr zu: «Sie hat sehr verständlich argumentiert.»
Viele andere waren jedoch kritisch: «Es bleiben viele offene Fragen.» Gerade in Sachen Sicherheit konnte Doris Leuthard die Marthalerinnen und Marthaler nicht restlos überzeugen.