Die drei ZKB-Banker sollen für ihre amerikanischen Kunden undeklarierte Konten mit Tarnnamen eröffnet und betreut haben. Einer der drei sei sogar in die USA geflogen und habe sich in einem Hotel mit Kunden getroffen, um die geheimen Konten aufzusetzen. Die Zürcher Kantonalbank hat die Anklage gegen zwei aktuelle und einen ehemaligen Mitarbeiter bestätigt.
Nur keine Panik
Was nach grossen Problem und hohen Bussen à la UBS und Bank Wegelin tönt, lässt bei Politikern und Bankenexperten aber keine Panik aufkommen. Hätten die US-Behörden tatsächlich etwas gegen die Bank in der Hand, würden sie auch gegen die Bank vorgehen, nicht gegen einzelne Mitarbeiter, sagt der Berner Bankenprofessor Peter V. Kunz gegenüber dem Regionaljournal. «Wenn sie Informationen gegen die ZKB hätten, würden sie gegen die ZKB vorgehen, das garantiere ich Ihnen.» Ziel dieser Aktion sei es wohl, über die Mitarbeiter an Informationen der Bank heranzukommen.
US-Markt nie ein «strategischer Schwerpunkt»
Nach eigenen Angaben ist das Geschäft mit US-Kunden für die ZKB nie ein strategischer Schwerpunkt gewesen. Sie habe aber im US-Geschäft frühzeitig Beschränkungen erlassen und sei in der Zwischenzeit ganz aus dem US-Geschäft ausgestiegen. Die Zürcher Kantonalbank kooperiere aber im Rahmen der schweizerischen Gesetzgebung mit den USA und sei mit den entsprechenden Behörden im Gespräch.