Mitte April werden im Kanton Zürich die Regierung und der Kantonsrat neu gewählt. Entscheidend bei diesen Wahlen, sagen die Statistiker, ist das Verhalten der Agglomerationen. Denn diese haben ihre politische Ausrichtung in den letzten zwanzig Jahren verändert.
Am auffälligsten ist diese Veränderung in Dübendorf: Die Stadt mit 26'000 Einwohnerinnen und Einwohnern und einem Ausländeranteil von 31 Prozent ist politisch nach rechts gerutscht. Stark vertreten ist die SVP; mit der BDP und den Grünliberalen hat sich aber auch eine starke Mitte entwickelt.
Bürgerlicher, aber auch sozialer, grüner und lebendig
Zusammen müssen sich die Parteien mit den typischen Problemen einer Agglomerationsgemeinde auseinandersetzen: Hohe Sozialkosten, viele Ausländer, Fluglärm oder Bausünden aus der Vergangenheit.
Vor allem dank den beiden neuen Parteien, den Grünliberalen und der BDP, habe sich eine andere Stimmung in Parlament und Stadtrat entwickelt, sagt Gemeindepräsident Lothar Ziörjen (BDP): «Je nach dem eine grünere oder eine sozialere.» Und trotz allen Problemen ist Dübendorf lebendig: Davon zeugt die hohe Vereinsdichte - über 150 Vereine gibt es in Dübendorf - und die vielen neuen Zuzüger.
Wahlen entscheiden sich in der Agglomeration
«Diese neuen Bewohner bringen häufig auch neue politische Haltungen mit», sagt Peter Moser vom kantonalen Amt für Statistik. Wählerstimmen, die es für die Parteien zu gewinnen gilt.
Am Schluss entscheiden sich die politischen Dinge dort, wo viele Leute wohnen.
Bei den nächsten Wahlen seien deshalb nicht Stadt oder Land entscheidend, ist Peter Moser überzeugt, sondern die Agglomerationen - so wie Dübendorf.