Winterthur wollte die erste Schweizer Grossstadt sein, die Tourismusförderung und Standortförderung aus einer Hand betreibt. Unter dem gemeinsamen Dach «House of Winterthur» hätten Winterthur Tourismus und die Standortförderung Region Winterthur zusammengelegt werden sollen.
Was zu Beginn auf fast allen Seiten Zustimmung fand, ist nun in einer ersten Runde gescheitert. Das Parlament hat den Vertrag inklusive Beitragszahlungen der Stadt Winterthur zwar nicht abgelehnt, es hat ihn jedoch zur Verbesserung an den Stadtrat zurückgeschickt.
Zu wenig ausgereift
Erst müsse die Strategie der neuen Organisation ersichtlich sein, dann erst wolle man ihr Geld zusprechen, begründete der Fraktionspräsident der Grünliberalen, Michael Zeugin, den Rückweisungsantrag seiner Partei. Grundsätzlich gegen die Zusammenlegung der beiden Organisationen sei seine Partei aber nicht.
Die bürgerlichen Parteien konnten ob dieser Argumentation nur den Kopf schütteln. Eine Rückweisung an den Stadtrat spiele den Gegnern des «House of Winterthur» in die Hände, sagte SVP-Fraktionspräsident Daniel Oswald. Er verstehe die Vorgehensweise der Grünliberalen ganz und gar nicht.
«Ein Affront gegenüber den Beteiligten»
Dank der Unterstützung der linken Parteien und der EVP entschied das Parlament aber mit 31 zu 22 Stimmen das Geschäft an die Regierung zurückzuschicken. Stadtpräsident Michael Künzle (CVP) sprach von einem Affront gegenüber den beteiligten Organisationen, die ihre Auflösung bereits beschlossen hätten. Die Argumente für die Rückweisung seien «absolut lächerlich».
Trotz Ehrenrunde will Michael Künzle die Zusammenlegung von Winterthur Tourismus und Standortförderung wie geplant im Februar 2017 dem Stimmvolk vorlegen. Damit dies möglich wird, muss er dem Parlament möglichst schnell einen neuen Vorschlag machen, wie das «House of Winterthur» aussehen soll.