Betty Bossi selbst gibt es nicht, sie ist eine Kunstfigur. Was aber tatsächlich existiert, sind die Testküchen von Betty Bossi. Sie liegen in zwei Häusern mitten in einem Wohnquartier im Zürcher Stadtteil Enge. Dort werden neue Rezepte zusammengestellt, gekocht, probiert, dann aufgeschrieben und fotografiert. In den vergangenen 40 Jahren sind so gegen hundert Back- und Kochbücher entstanden.
Ein Siegeszug durch die Schweizer Küchen
1973 erschien das erste Backbuch. Seither ist Backen ein zentrales Thema für Betty Bossi. Neun Backbücher wurden seither veröffentlicht, davon zwei «Guetzlibüecher». Die anderen 90 Bücher widmete Betty Bossi der Alltags- und der Festküche. Neben klassischen Themenbüchern wie Gratins, Kartoffeln, Fisch und Fleisch wurden auch Trends wie zum Beispiel vegetarische oder asiatische Küche aufgegriffen.
Ein Blick in die Kochtöpfe von Betty Bossi
Der Erfolg soll auch nach 40 Jahren nicht abreissen. In der Fotoküche im Quartier Zürich-Enge wird zurzeit an einem neuen Kochbuch gearbeitet. Zwei Rezeptredaktoren kochen die neuen Gerichte streng nach den selbst geschriebenen Rezepten. Ein Stylist und ein Fotograf rücken das fertige Gericht dann ins richtige Licht, damit später das Bild allein schon zum Kochen animiert. Heute sollen die Fotos möglichst authentisch wirken. Bei den Rezepten sorgen Trends, neue Gewürze und exotische Zutaten für Abwechslung.
Etwas soll sich aber niemals ändern: «Ein Rezept muss einfach, verständlich und zuverlässig sein, das ist das oberste Gebot von Betty Bossi», sagt Sibylle Sager, Leiterin der Rezeptredaktion gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».