Weder die Stadtpolizei Zürich noch die Dienstabteilung Geomatik und Vermessung (GeoZ) besassen bisher technische Geräte, die Luftaufnahmen ermöglichten. Im Sommer 2013 wurde deshalb ein Multikopter getestet. Polizei und GeoZ waren zufrieden und haben nun einen Multikopter und ein Trainingsmodell angeschafft. Kostenpunkt: 60'000 Franken.
Die Stadtpolizei wird den Multikopter als fliegenden Fotoapparat bei grösseren bzw. komplexen Unfällen einsetzen. Die Übersichtsaufnahmen dienen dazu, Verkehrsunfälle noch genauer zu dokumentieren. Zudem ist der Multikopter wesentlich schneller und effizienter als die bisherigen Methoden. In Ausnahmefällen darf er aber bei Geiselnahmen oder Entführungen eingesetzt werden, wenn es der Polizeikommandant oder seine Stellvertretung anordnet. Ansonsten ist aufgrund des Datenschutzes der Multikopter nur auf Unfallsituationen beschränkt.
Fliegen, wo Flugzeuge nicht fliegen dürfen
Für die GeoZ bedeutet der Multikopter vor allem, dass Landschaften bedeutend schneller und günstiger vermessen werden können. Denn was bisher mühsam auf ebener Erde oder per teurem Helikopter vermessen werden musste, kann nun zügig per Multikopter erledigt werden. Zudem deckt das Gerät einen Bereich ab, den normale Flugzeuge nicht erreichen können: der Multikopter fliegt langsamer und in geringer Höhe, womit er besser Bilder erstellen und unwegsame Gelände abdecken kann.
Der Clou steckt aber in der Nachbearbeitung: Der Multikopter schiesst während des Flugs zahlreiche Bilder, die danach zu einem dreh- und wendbaren 3D-Bild zusammengesetzt werden. Das ermöglicht eine detaillierte Abbildung und Analyse der Landschaft bzw. eines Unfalls. Der einzige Schwachpunkt des Multikopters: Seine Batterien reichen gerade einmal für einen 15-Minuten-Flug.