Einer ist schon begeistert, Milan Prenosil, Präsident der City-Vereinigung, in welcher die Läden in der Innenstadt vertreten sind. Er sieht eine «positive Message» für Zürich, ein Zeichen, «dass die Stadt lebt», wie er sagt. Im Gegensatz zu den früheren, oft kritisierten Aktionen müsse man sich mit der neuen Sommeraktion «Aufsehen» mit dem Thema beschäftigen. Er hoffe natürlich, dass diese Aktion dennoch «ein breites Publikum begeistert».
Stricken für die Kunst
Gezeigt werden über 30 Bilder, Projektionen und auch eine riesige «Lismete». «Urban Knitting», nennt sich diese neue Kunstform. Vier Abluftrohre des City Parkhauses an der Gessneralle wurden mit grossen, farbig geringelten Stulpen überzogen. Dahinter steckt die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck, die bereits viele verschiedene Objekte einstricken liess. Unter anderem eine Trauerweide oder die Basler Fähren.
Kein Naserümpfen mehr beim Stadtrat
Die neue Aktion scheint auch bei der Stadtverwaltung gut anzukommen: Die nötigen Bewilligungen - für jedes einzelne Objekt eine eigene - wurden ohne grössere Schwierigkeiten erteilt. Und während frühere Sujets wie Kühe, Teddys, Blumentöpfe und Bänke beim Stadtrat für Nasenrümpfen sorgten, war am Auftakt Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) höchstpersönlich anwesend. Er fand nur lobende Worte für die Neuausrichtung der Zürcher City-Vereinigung: «Es hat einen künstlerischen Anspruch und ist nicht blosse Dekoration für den öffentlichen Raum.»
Über den künstlerischen Anspruch können sich nun alle selbst eine Meinung bilden: Die Aktion «Aufsehen» in der Zürcher Innenstadt dauert bis zum 6. September.