Schon von Weitem sieht man die Banner mit den typischen Farben: granatapfel-rot und blau, darauf das Logo des FC Barcelona. Sie hängen überall auf der Anlage des Sportzentrums Effretikon. Ein Hauch von Weltfussball weht über den Kunstrasen.
Seit Montag werden dort nämlich 55 Jungen und Mädchen ausgebildet von Fussball-Lehrern aus Katalonien. Sonst arbeiten die Trainer in der Talentschmiede «La Masia», nur wenige Meter entfernt vom Stadion Camp Nou.
Gut fürs Image - und für die Kasse
Grössen des Weltfussballs wie Pep Guardiola, Andrés Iniesta oder Lionel Messi wurden dort ausgebildet. Nun verbreitet der katalanische Fussballverein seine Tiki-Taka-Philosophie im Zürcher Oberland. Ein Ziel des Vereins sei es, den Klub in der Schweiz noch populärer zu machen.
Und nebenbei etwas Geld zu verdienen. Rund 700 Franken kostet die Trainingswoche. Das ist mehr als doppelt so viel wie beispielsweise ein Camp des FC Zürich. Organisator Symon Buda begründet dies mit der Qualität: «Wir haben vier Trainer aus Barcelona hier. Auf sechs Kinder kommt ein Coach. Ausserdem stellen wir einen Doktor.»
Auch die Stadt profitiert
Lukrativ ist es auch für Illnau-Effretikon. Roman Imhof, der bei der Stadt für Jugend und Sport zuständig ist: «Wir verlangen den vollen Preis, also die ganze Miete für den Platz und alles drum und dran.»
Fast mehr als vom Geld profitiere die Stadt jedoch vom Image des FC Barcelona, ist Imhof überzeugt: «Wir sind schon ein bisschen stolz, dass der Club uns ausgesucht hat. Das Beste, was der europäische Fussball zu bieten hat, kommt hierher zum Trainieren.»
Am meisten Freude dürften jedoch die Kinder und Jugendlichen haben, die in Illnau-Effretikon auf den Spuren ihrer Vorbilder wie Neyman oder Luis Suarez wandeln.