Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat im Fall eines 78-jährigen Chirurgen, der wegen verschiedener Pfusch-Ops in die Schlagzeilen geraten war, zu spät reagiert. Dies räumt auch der Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger selbst ein. Erst nachdem die Sendung «Kassensturz» von SRF 1 auf verschiedene, misslungene Operationen des Chirurgen aufmerksam machte, erhielt der Arzt ein vorläufiges Berufsverbot. Auch die Tagesklinik am Bellevue, an welcher er arbeitete, wurde vom Kanton geschlossen.
Rasches und unbürokratisches Handeln
Für Erika Ziltener, Leiterin der Zürcher Patientenstelle, ist klar, dass die Zürcher Gesundheitsdirektion in Zukunft rascher handeln muss und bereits auf eine Mängelrüge hin einen Augenschein bei Ärzten oder Kliniken vornimmt. Bis jetzt mussten die Patienten zuerst beweisen, dass der Arzt seine Sorgfaltspflicht verletzt hatte.
«Dazu ist keine Gesetzesänderung nötig» ist Erika Ziltener überzeugt. Die Forderung nach einer zentralen Anlaufstelle, die rasch und unbürokratisch handelt, sei schon lang auf dem Tisch. Sie ist sicher, dass der Kanton dieser Forderung nun Folge leistet. «Durch diese Geschichte ist der Druck gestiegen und wir lassen nun nicht locker.» Ausserdem habe der Kanton bereits seine Bereitschaft signalisiert.
Schutz auch für zukünftige Patienten
Betroffene Patientinnen und Patienten wären dadurch besser geschützt, sagt Ziltener weiter. Ihre Fälle würden schneller behandelt, sie kämen dadurch auch schneller zu ihrem Recht. Im Sinn einer besseren Qualitätssicherung wären auch potentielle weitere Patienten besser geschützt. Das Fazit deshalb von Erika Ziltener: «Es ist ein wichtiger Schritt für die Patientensicherheit.»
(kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)