Statt Le Corbusier oder Arthur Honegger zieren Winterthurer Sehenswürdigkeiten den Eulachtaler. Damit soll der lokale Bezug sichtbar gemacht werden. Denn mit diesen Talern kann man nur in Winterthur bezahlen.
Zurzeit sogar nur in sieben Geschäften. Sie habe Läden mit Pioniergeist ausgewählt, sagt die Initiantin Sabine Heusser Engel vom Verein «Living Room»: «Wir haben solche Geschäfte ausgesucht, die Spielfreude und Interesse am Experiment gezeigt haben.»
Der Währungsraum soll wachsen
Das Projekt soll aber stetig wachsen. In einem Jahr sollen bereits zwanzig Läden mit dem Eulachtaler geschäften. Die Ladenbetreiber sollen ihre Lieferanten ebenfalls in Eulachtalern bezahlen. Auf diese Weise soll eine lokale Wertschöpfungskette entstehen und sichergestellt werden, dass das Geld in der Region bleibt.
Ausserdem kann man den Eulachtaler nicht horten. Die Währung ist nämlich mit einem Ablaufdatum versehen, die aktuelle Serie ist bis Ende 2017 gültig. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Scheine nicht in einer Schublade verstauben oder in den Tiefen des Portemonnaies versinken.
Und indem die alternative Währung zinsfrei ist, wird verhindert, dass sich jemand auf seinem Reichtum ausruht.
In Krisenzeiten kann diese Währung ernsthaft etwas bringen.
Mit viel Idealismus und ohne Zinsen
Sabine Heusser Engel und ihr Mann Peter beschäftigen sich seit Jahren mit dem Geldsystem. Sie wollen das Geld wieder näher an die reale Wirtschaft bringen.
Dafür investieren sie viel Idealismus und Energie. Denn Sabine Heusser Engel ist nach wie vor überzeugt: «In Krisenzeiten kann diese Währung ernsthaft etwas bringen.»
(sted; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)