«Hans-Jürg Fehr wird auch deshalb geschätzt, weil er unaufgeregt, überlegt und fundiert argumentiert und weil er zuhören kann.» Mit diesen Worten verabschiedete Nationalratspräsidentin Maya Graf den Schaffhauser Nationalrat am Freitag im Parlament. Zum Dank gabs eine Flasche Absinth und viele Lob.
«Er ist einer der Parlamentarier, der sich in unglaublich vielen Dossiers auskennt. Das macht ihn zu einer herausragenden Figur», sagt etwa der grüne Nationalrat Daniel Vischer.
Von Schaffhausen zum nationalen Parteipräsidenten
1981 begann Hans-Jürg Fehr seine politische Karriere als Präsident der SP der Stadt Schaffhausen. Es folgten Sitze im Stadt- und Kantonsparlament, 1999 dann die Wahl in den Nationalrat und 2004 wurde er SP-Parteipräsident. Der Höhepunkt seiner Karriere, sagt Hans-Jürg Fehr auch heute noch. Denn zu Beginn gewann die SP Sitze und Abstimmungen - doch dann kam der Bruch. Fehr sei zu wenig innovativ, führe die Partei zu wenig straff, waren damals die Kritikpunkte.
Und sein politischer Gegner Toni Brunner (SVP) sagt: «Sicherlich war er vielleicht für einen Parteipräsidenten etwas zu konziliant und im Stil etwas zu zurückhaltend.» 2008 gab Hans-Jürg Fehr das Parteipräsidium ab. Vor wenigen Wochen kündigte er an, aus dem Nationalrat zurück zu treten.
Nun will Fehr reisen und als Historiker die Geschichte seines Heimatdorfes Rheinklingen TG erforschen.