Seit Beginn 2012 erhalten alle Spitäler in der Schweiz einen fixen Beitrag für jeden Eingriff. Das neue Modell war sehr umstritten. «Die Einführung war jedoch im Kanton Zürich ein Erfolg», urteilt Urs Brügger, Gesundheitsökonom an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Befürchtungen, die Spitäler würden die Patienten nicht mehr gut versorgen und zu früh nach Hause schicken, seien nicht eingetroffen. «Die Spitäler stehen nun noch mehr in Konkurrenz zueinander und müssen deshalb auch noch mehr auf ihren Ruf schauen». Deshalb könnten sie sich solche sogenannten «bloody exits» nicht leisten.
Warnung vor übertriebenen Erwartungen
Brügger warnt jedoch auch vor zu grossen Erwartungen. Er glaubt nicht, dass das neue Modell – wie erhofft – zu einer Senkung der Gesundheitskosten führt. «Es geht höchstens darum, den Anstieg der Kosten zu dämpfen».
Dass sich im Kanton Zürich Spitäler und Krankenkassen nicht auf einen Tarif einigen konnten, sei problematisch. Die vom Regierungsrat festgelegten Pauschalen hält Brügger jedoch für angemessen. «Dass die Versicherer sagen, die Tarife seien zu hoch, und die Spitäler sich beklagen, sie seien zu tief, ist ein Zeichen, dass sie nicht so falsch sind», meint Brügger. Aufgrund verschiedener Beschwerden müssen jedoch Gerichte über diesen Tarifstreit entscheiden.