Als im Jahr 2002 das Personenfreizügigkeitsabkommen mit der Europäischen Union in Kraft trat, stieg die Einwanderung in den Kanton Zürich stark an. Vor allem aus Deutschland kamen die Menschen zu Tausenden in die Schweiz. Den Höhepunkt erreichte die Einwanderung im Jahr 2008, als die Kontingente für die «alten» EU- und EFTA-Staaten wegfielen. Seit 2009 liegt der Wanderungssaldo konstant bei 15'000 Personen pro Jahr.
Ein Viertel kommt aus dem Süden der EU
Unter der ausländischen Wohnbevölkerung sind die Deutschen immer noch die grösste Gruppe. Weil viele Deutsche inzwischen aber wieder in ihre Heimat zurückkehrten, sind sie beim Wanderungssaldo inzwischen auf den dritten Platz abgerutscht. Sie wurden von den Einwanderern aus dem Süden (Italien, Spanien und Portugal) und aus den «neuen» EU-Staaten überholt. Diese Feststellung erklärt das Statistische Amt mit der wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Ländern. Bei den neuen EU-Staaten kommt dazu, dass für sie inzwischen ebenfalls die volle Freizügigkeit gilt.
Familiennachzug als Motor bei den Drittstaaten
Die Einwanderung aus Drittstaaten hat dagegen wegen der restriktiven Zulassungspolitik an Bedeutung verloren, wie das Statistische Amt schreibt. Personen aus Drittstaaten kommen mehrheitlich, weil sie im Kanton Zürich bereits Familienangehörige haben. Nur etwa 15 Prozent der Leute aus Drittstaaten begründen die Einwanderung mit der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, da nur gut ausgebildete Fachkräfte überhaupt Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt haben.