Der Angeklagte soll sechs junge Frauen aus Ungarn mit falschen Versprechungen nach Zürich gelockt und sie dann auf den Strassenstrich am Sihlquai geschickt haben. Dabei soll er ausserordentlich brutal vorgegangen sein. In einem Fall würgte er gemäss Anklage eine Frau beinahe zu Tode.
Der Verteidiger des Angeklagten bestritt ein Grossteil der Vorwürfe und beantragte eine Strafe von lediglich zwei Jahren. Das Urteil fällt das Bezirksgericht voraussichtlich Ende Monat.
«Den Frauen widerfährt etwas Gerechtigkeit»
Dank intensiver Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft kamen in Zürich in den letzten Jahren mehrere solche Zuhälter vor Gericht und wurden zu teilweise hohen Strafen verurteilt. Susanne Seytter von der Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration begrüsst dies. «Die Frauen, die gegen diese Zuhälter aussagen, nehmen ein grosses Risiko auf sich». Es sei deshalb wichtig, dass es zu solchen Prozessen komme: «Das ist ein wichtiges Zeichen - wer in der Schweiz mit Menschen handelt kommt vor Gericht und wird verurteilt.»
Wichtig sei dies auch für die betroffenen Frauen selber. «Sie sehen, dass sich das Risiko lohnt und ihnen Gerechtigkeit widerfährt», ist Seytter überzeugt.