Als am Donnerstag die ZKB die Übernahme der Swisscanto bekanntgab, hatte Lukas Hässig bereits alle Details darüber veröffentlicht. Der freie Journalist (früher arbeitete er bei Radio 24 oder der Zeitschrift «Facts») hat gute Kontakte zum Bankenplatz Zürich und kommt so oft zu exklusiven Informationen für seine Geschichten: «Ich versuche, zu diesen Leuten eine Beziehung aufzubauen.»
Dies führt dann im besten Fall zu grossen Scoops, die die Wirtschaftswelt erschüttern. So deckte Hässig auf seinem Internetportal «Inside Paradeplatz» 2013 zum Beispiel auf, dass Novartis-Chef Daniel Vasella bei seinem Abgang eine Entschädigung von 72 Millionen Franken erhalten hatte.
Süffig und unzimperlich
Auf «Inside Paradeplatz» erscheint eine Story pro Tag - damit sie angeklickt wird, schreibt Hässig süffig und unzimperlich: «Bei der Wortwahl gebe ich Gas, so steche ich heraus.» So bezeichnete er den Swisscanto-Deal der ZKB jüngst zum Beispiel als «perversen Vorgang» . Wichtig sei einfach, dass eine Geschichte stimme, so Hässig. «Zum Glück ist das meistens so.»