Empfindlich, wortgewaltig, ein Wettbewerbstyp – so beurteilen Menschen aus seinem Umfeld den Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr. Anfangs August hat er in einem Interview mit der NZZ ein Burkaverbot gutgeheissen und damit viele Sozialdemokraten aufgeschreckt. Einmal mehr hagelte es Kritik. Die lasse ihn nicht kalt, sagt Daniel Frei, Präsident der SP Zürich.
«Fehr ist sehr darauf bedacht, wie er in der Öffentlichkeit wirkt», sagt Frei. Er stärkt dem Regierungsrat den Rücken. Auch im Streit mit der Juso: Die Jungpolitiker haben Fehr letzten Sommer angezeigt, weil er den Kauf einer umstrittenen Überwachungstrojaner-Software abgesegnet hatte. Fehr sistierte daraufhin kurzzeitig seine Parteizugehörigkeit.
«Er hätte souveräner reagieren müssen», sagt Nina Hüsser, Co-Präsidentin der Juso Zürich. Immer gerne mit Fehr gearbeitet hat die ehemalige Zürcher Finanzdirektorin Ursula Gut (FDP), die vier Jahre lang mit ihm in der Zürcher Regierung sass. Aber: «Er kann vehement reagieren und will seine Ansichten durchsetzen.»
Auch der Zürcher Politologe Michael Hermann sagt, Fehr wolle immer überzeugen und argumentieren. Das bestätigt auch Jürg Trachsel, Fraktionspräsident der Zürcher SVP: «Wenn ihn etwas tüpft, dann wird er laut und energisch.»