An der Bundesfeier in Schaffhausen hat die CVP-Bundesrätin Doris Leuthard den Bürgerinnen und Bürgern Mut zugesprochen. Zwar sei die Welt des 21. Jahrhunderts «kein Streichelzoo» und die Schweiz nicht gefeit vor «perfiden Anschlägen». Doch sei das helvetische Modell eine Erfolgsgeschichte, auf der sich aufbauen lasse».
Zu dieser Erfolgsgeschichte gehören für die Bundesrätin auch die bilateralen Verträge mit der EU, auch wenn Leuthard diese in ihrer Rede nicht direkt erwähnte. Am Beispiel Schaffhausen zeigte sie auf, wie wichtig für die kleine Schweiz die Zusammenarbeit und die Lösungsfindung mit den Nachbarländern sowie der EU sei.
Von der Zusammenarbeit zwischen Schaffhausen und seinen deutschen Nachbarn könne das Land lernen: «Jeder verteidigt seine Prinzipien und seine Interessen. Aber niemand sucht den Konflikt.»
Gemeinsam zum Erfolg
Die Terrorattacken in Europa in den vergangenen Monaten und Tagen hätten zudem gezeigt, dass heute «kein Land allein, umfassend und wirksam seine Sicherheit garantieren» könne. In der Terror- und Verbrechensbekämpfung brauche es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Staaten.
Die Schweiz dürfe nicht stehen bleiben, mahnte Leuthard. «Stehen wir zusammen, hören wir einander zu und diskutieren miteinander. Haben wir Vertrauen in unsere Stärken», machte die Bundesrätin den Anwesenden Mut und schloss: «Für es chliises Land, wo sech's guet läbe loot.»
«Die direkte Demokratie hat Nebenwirkungen»
An der Stadtzürcher Bundesfeier am Bürkliplatz mahnte Festredner Ernst Stocker, die Schweiz kranke daran, mit sich selbst und der eigenen Kleinheit zu hadern. Der Zürcher SVP-Regierungsrat fand, Kleinheit sei eine Chance und ein Vorteil.
Persönlich halte er die direkte Demokratie für die grösste Stärke der Schweiz. Auch wenn auf einem allfälligen Beipackzettel stehen müsste: «Kann Nebenwirkungen enthalten!» Bei Volksabstimmungen könne schon mal «das sogenannt Falsche herauskommen». Aber insgesamt bringe die direkte Demokratie der Schweiz Sicherheit, betonte Ernst Stocker.
Zentrales Thema Sicherheit
In der Rede des Zürcher Regierungspräsidenten und Sicherheitsdirektors Mario Fehr war Sicherheit das zentrale Thema. Der SP-Regierungsrat hat in seiner Rede zum 1. August dazu aufgerufen, die Art zu leben nicht zu ändern, weil in Frankreich und Deutschland Terroristen oder Amokläufer sie mit Gewaltakten in Frage stellten.
Angebracht sei es allerdings, achtsamer und besonnener zu sein als auch schon.
«Wir weichen keinen Schritt hinter unsere Werte der Freiheit, der Gleichheit aller und der gegenseitigen Fürsorge zurück», sagte Mario Fehr an Bundesfeiern in Uster, Embrach und Hirzel. Es dürften in der Schweiz keine rechtsfreien Räume und keine Parallelgesellschaften geduldet werden.