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Zürich Schaffhausen Erster gekrümmter Anflug in Dübendorf

Erstmals ist auf dem Flughafen Dübendorf offiziell ein Militärflugzeug mittels Satellitennavigation erfolgreich gelandet. Solche Anflugverfahren eröffnen neue Möglichkeiten, etwa im jahrelangen Fluglärmstreit am Flughafen Zürich.

Seit Jahren ist er Thema in der Flughafenregion Zürich: Der sogenannt gekröpfte oder gekrümmte Anflug. Damit können Flugzeuge im Landeanflug enge Kurven fliegen. Heute ist nur ein schnurgerader Anflug auf einem Leitstrahl möglich.

Pionier im satellitengestützten Landeverfahren ist die Schweizer Luftwaffe. Erstmals ist offiziell ein Militärflugzeug in einem gekrümmten Anflug auf dem Flugplatz Dübendorf gelandet. Eine mit der neuen GPS-Satelliten-Technik ausgerüstete zweimotorige Super-King Air 350. «Das ist ein Meilenstein für die Schweizer Luftfahrt», schwärmt Chefredaktor Hansjörg Bürgi des Luftfahrtmagazins Skynews. Das System sei sicher, betont er. In Dübendorf gelten ähnliche Mindestsichtweiten wie bei heutigen ILS-Anflügen.

Grosses Sparpotential

«Wir haben nun in Dübendorf gezeigt, dass es funktioniert, nun könnten andere diese Erfahrung übernehmen», sagte Berufsmilitärpilot Sergio Rämi, der bei der Luftwaffe für Anflugverfahren zuständig ist. Dank der neuen Technik sind besonders die Helikopter weniger lang in der Luft, was nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch sinnvoll sei. «Wir sparen dank des abgekürzten Anflugs in Dübendorf allein bei der Super-Puma-Helikopterflotte jedes Jahr rund 100 000 Franken», rechnet Rämi vor. Demgegenüber stehen einmalige Investitionskosten von 90 000 Franken für das Einrichten und zertifizieren in Dübendorf.

Vorangetrieben hat das Projekt auch die Flugsicherung. «Damit können auch lärmsensitive Gegenden, etwa Dörfer umflogen werden», erläutert CHIPS-Programmleiter Jürg Hänni von Skyguide. Der Betrieb von satellitengestützten Anflugverfahren sei zudem wesentlich kostengünstiger als das herkömmliche ILS- Verfahren.

Flughafen Zürich will ebenfalls gekrümmte Anflüge

Auch am Flughafen Zürich ist seit wenigen Tagen ein ähnliches Verfahren (GBAS) erfolgreich in Betrieb. Allerdings sind damit gekurvte Anflüge noch nicht zugelassen. Es ist deckungsgleich mit der zugelassenen ILS-Anflugroute. Wie weiter? Die Politik müsste nun gekrümmte Anflüge vorantreiben, der Flughafen Zürich entsprechende Anflugrouten beantragen und das Bundesamt für Zivilluftfahrt diese bewilligen. Jürg Hännis Prognose: «Ich rechne damit, dass es noch fünf Jahre dauert, bis gekrümmte Anflüge auch am Flughafen Zürich geflogen werden».

Die Swiss hat vorerst einen Airbus A320 mit der neuen Technik nachgerüstet. Laut Airline-Angaben kostet das entsprechende Software-Update je nach Alter des Flugzeugtyps bis zu 100 000 Dollar.

Schweiz Aktuell, 19 Uhr

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