Die steigenden Schülerzahlen sind eine Folge des Bevölkerungswachstums. Das statistische Amt des Kantons Zürich erwartet ein Anstieg der Einwohnerzahl von 1,4 Millionen Personen heute auf über 1,6 Millionen bis 2040. Vor allem ab 2020 werden deshalb viel mehr Lernende erwartet, die eine Berufs- oder Mittelschule besuchen.
Schulhäuser ausbauen, umnutzen oder neu bauen
Die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli hat am Dienstag die Strategie des Regierungsrats vorgestellt, welche Konsequenzen aus diesem Zuwachs zu ziehen sind. Die Herausforderungen sind gross: an den Zürcher Gymnasien wird es bereits ab 2020 eng, mittelfristig sollen deshalb drei neue Mittelschulen gebaut werden. Im Richtplan-Entwurf werden als mögliche Standorte die Region Pfannenstiel, Zimmerberg und Knonaueramt genannt.
Gleichzeitig müsen bestehende Gymnasien saniert werden, namentlich die Zürcher Mittelschulen Rämibühl und Zürich Nord. Das ist nur möglich, wenn in der Stadt Zürich Rochadeflächen vorhanden sind. Denn unterrichten und total sanieren parallel funktioniert nicht. Die Berufsschulen sollen mehr Platz erhalten durch freiwerdende Gebäude der heutigen Zürcher Hochschule der Künste im Kreis 5. Dem Zürcher Regierungsrat schwebt in dieser Achse eine Art «Bildungsmeile» vor. Zudem fehlen im ganzen Kanton bereits heute 28 Turnhallen.
Milliarden-Investitionen nötig
Die Schulraumstrategie, so wie sie der Regierungsrat skizziert, dürfte Kosten in der Höhe von weit über eine Milliarde Franken auslösen. Bildungsdirektorin Regine Aeppli zeigte sich deshalb auch für alternative Finanzierungsmodelle offen. Eine Variante sei, sich für neue Unterrichtsräume bei fremden Eigentümern einzumieten, so wie dies für die Zürcher Hochschule der Künste auf dem Toni-Areal erfolgt. Dadurch könnten die Ausgaben gestaffelt werden, auf lange Sicht sei die Miet-Variante aber wohl teurer.