Die 47-jährige Michèle Ruoff hat schon in ein Verwaltungsratsmandat. Sie sitzt im Aufsichtsgremium der Familien-AG Bucher-Motorex, die Motorenöl und Schmiermittel herstellt. Ein Verwaltungsrat notabene, der zu 50 Prozent aus Frauen besteht. Persönliche Beziehungen haben ihr dazu verholfen - das private Netzwerk also.
Genau diese Netzwerke seien mit ein Grund, warum der Frauenanteil in der Teppichetage noch verhältnismässig tief sei, sagt Ruoff: «Frauen sind zu wenig gut vernetzt. Das liegt an ihnen, aber auch an den Netzwerken. Hier besteht Handlungsbedarf.»
«Frauenquote ist nicht der richtige Weg»
Weiter fehlten Vorbildfrauen in der Wirtschaft, so Ruoff «Ich hatte das Privileg, dass ich für Pepsi und Kraft Foods arbeiten konnte, und bei beiden Konzernen Frauen an der Spitze standen. Die haben dann auch gezielt Frauen gefördert.»
Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten grosser Firmen liegt aktuell bei rund 16 Prozent. Bei kleinen Firmen sind es lediglich 10 Prozent. Ruoff ist aber zuversichtlich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis in Spitzenpositionen mehr Frauen vertreten sind. Eine Quote hält sie nicht für den richtigen Weg. «Der Quote wegen eine Frau wählen, die aber die Kompetenz nicht mitbringt, das kanns nicht sein.»