Das Zentralwahlbüro habe lange darüber diskutiert, ob wirklich nachgezählt werden soll, sagt die Zürcher Stadtschreiberin Claudia Cuche-Curti im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Es gebe viele Gründe für und gegen eine Nachzählung, schliesslich habe man dem Stadtrat dennoch eine Nachzählung beantragt und dieser habe zugestimmt.
Hinweise auf Unregelmässigkeiten habe man zwar keine, ein knapper Wahlausgang genüge aber als Begründung für eine Nachzählung. «Das Resultat ist dermassen knapp, dass man sich gar nicht darüber unterhalten muss, ob es knapp ist. Knapper geht es gar nicht», begründet Claudia Cuche-Curti den Entscheid. Schon eine minimale Abweichung gegenüber der Zählung vom Sonntag könnte grosse Auswirkungen haben: «Wäre es nur eine Stimme weniger gewesen, würden ganze drei Sitze im Parlament anders verteilt. Darum ist es fairer, nochmal in Ruhe nachzuzählen.»
Ein Schock für die EVP
«Wir sind natürlich enttäuscht, jetzt müssen wir bis am Freitag wieder bibern und zittern», kommentiert EVP-Präsidentin Claudia Rabelbauer den Entscheid. Sollte die Nachzählung ein anderes Resultat ergeben, sollte die EVP den Einzug ins Parlament nicht schaffen, überlegt sich die Partei, mit einer Beschwerde eine dritte Zählung verlangen.
Am Donnerstagmorgen um 8.15 Uhr wird mit der Nachzählung begonnen, Claudia Cuche-Curti rechnet damit, dass diese den ganzen Tag in Anspruch nehmen dürfte. Im Musiksaal des Stadthaus überprüfen unter der Leitung der Stadtkanzlei rund 60 Personen aus allen Wahlkreisen die 13'992 Wahlzettel nochmal. Das Resultat der Nachzählung wird voraussichtlich am Freitagnachmittag um 14 Uhr bekanntgegeben.