Zwar hat das städtische Sozialdepartement nach der Verhaftung des Liegenschafteneigentümers veranlasst, dass alle Treppenhäuser in den betroffenen Liegenschaften gereinigt und teils sogar sanitäre Anlagen ersetzt wurden. Doch nur schon wenige Tage nach diesen Arbeiten bietet sich speziell in der Liegenschaft an der Magnusstrasse wieder ein desolates Bild. Im Treppenhaus konsumieren viele Süchtige ihre Drogen, überall Spritzen und Blut, Fäkalien und Abfall.
Der Sprecher des Sozialdepartements, Michael Rüegg, zeigt sich konsterniert: «Uns ist dieses Haus als Problemliegenschaft bekannt. Aber dass sich schon kurz nach Putzeinsätzen wieder ein solcher Anblick bietet, ist schlimm». Die Möglichkeiten der Stadt in solchen Fällen einzugreifen seien beschränkt, so Rüegg. Man könne lediglich die betroffenen Sozialhilfebezüger darauf aufmerksam machen, besser anderswo eine Wohnung zu suchen. In der Pflicht wäre eigentlich der Vermieter, für Ordnung zu sorgen.
Laut Auskunft der Liegenschaftenverwaltung reinigt ein Hausabwart jeden Tag die Treppenhäuser. Doch schon wenige Stunden später seien diese durch die Drogensüchtigen wieder verunreinigt.
«Zustände wie damals am Letten»
Betroffen von den Missständen ist unter anderem Dani Derendinger, selber Sozialhilfebezüger und Mieter an der Magnusstrasse. «Es ist die Hölle, hier zu wohnen. Ständig dieser Dreck und all die Junkies. Das sind Zustände wie damals am Letten». Selber konsumiere er keine harten Drogen sondern nur Cannabis. Er hofft, dass er bald eine andere Wohnung findet. «Hier findest du kaum Schlaf. Die ganze Nacht ist ein Riesenlärm im Haus von all den Süchtigen und Dealern.»
Katz- und Mausspiel mit Polizei
Laut Derendinger markiere die Polizei zwar viel Präsenz, aber das sei «ein Katz- und Mausspiel». Kaum seien die Beamten weg, kämen die Dealer und Junkies wieder. Die Stadtpolizei Zürich sagte heute auf Anfrage von «Schweiz aktuell» nur, das Problem Magnusstrasse sei bekannt. Man kontrolliere die Liegenschaft routinemässig. Laut dem Mieter Dani Derendinger wäre das einzige, was helfen würde, wohl ein Sicherheitsangestellter, der die Eingangstüre bewacht. Eine Massnahme, welche der Liegenschafteneigentümer Peter S. berappen müsste. Dieser wurde zusammen mit drei seiner Mitarbeiter bei der polizeilichen Grossaktion im Oktober verhaftet und sitzt seither in Untersuchungshaft. Der Liegenschaftsverwalter will wegen des laufenden Verfahrens keine Stellung nehmen.
(Schweiz Aktuell, 19:00 Uhr)