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Wartende Passagiere vor einer Reihe mit Fernbussen auf dem Carparkplatz neben dem Zürcher Hauptbahnhof.
Legende: Zugfahrer, die nun auf Fernbusse ausweichen, könnten auf den Geschmack kommen, warnt der Schaffhauser ÖV-Chef. Keystone

Zürich Schaffhausen Fernbusse ab Zürich sind wegen Bahnstreik enorm gefragt

Während viele Zugverbindungen nach Deutschland ausfallen, erreichen die Fernbusse zuverlässig ihr Ziel. Wer nach München oder Stuttgart möchte, dürfte sich deshalb vermehrt auf dem Carparkplatz neben dem Zürcher Hauptbahnhof einfinden. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen. Das spürt auch die SBB.

«Die Zürcher reisen gerne nach München, Stuttgart und Freiburg», sagt Marika Vetter, Mediensprecherin des Unternehmens MeinFernbus. Die Busse seien wegen des Streiks bei der Deutschen Bahn (DB) spürbar besser ausgelastet. Die Buchungen hätten seit Streikbeginn am Dienstag gesamthaft um 150 Prozent zugenommen. Den Zuwachs der einzelnen Strecken kann Vetter noch nicht auswerten. Beim letzten Streik der DB vor zwei Wochen schaffte es die Strecke Zürich - München aber unter die Top-5 des gesamten Netzes von MeinFernbus.

SBB: Busse können Züge nicht vollständig ersetzen

Es profitieren aber nicht nur private Anbieter vom Bahnstreik. Auch die SBB betreibt einen Schnellbus von Zürich nach München. Ihre Busse seien klar besser ausgelastet, sagt SBB-Sprecherin Lea Meyer auf Anfrage des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Sie gibt aber zu Bedenken: «Ein Bus mit rund 70 Sitzplätzen kann nicht einen ganzen Zug ersetzen, der mehreren hundert Personen Platz bietet.» Die SBB suche deshalb zusammen mit ihren Kunden auch nach weiteren Alternativen.

Der Leiter des öffentlichen Verkehrs im Kanton Schaffhausen, René Meyer, steht den Fernbus-Angeboten grundsätzlich kritisch gegenüber. Sie würden das staatlich subventionierte Bahnangebot konkurrenzieren. Der aktuelle Streik bei der DB «schade deshalb der Bahn am meisten». Viele Bahnreisende seien gezwungen, auf Fernbusse umzusteigen: «Vielleicht kommen sie jetzt auf den Geschmack und dann nicht wieder zur Bahn zurück», warnt Meyer.

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