Bereits Ende August 2015 stellte das Hochbauamt «Unregelmässigkeiten im Rechnungsverlauf» fest. Die Baudirektion stellte Strafanzeige, stoppte die Zahlungen und kündigte das Mandat des externen Beauftragten, der als Projektleiter für den Kanton gearbeitet hatte.
Die Staatsanwaltschaft leitete Untersuchungen ein. Diese ergaben, dass der Mann fiktive Rechnungen gestellt habe – in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen. Und damit er nicht auffliegt, habe er ausserdem Dokumente und Unterschriften gefälscht. «Der Deliktbetrag für den Kanton Zürich beträgt nach aktuellen Erkenntnissen 1,2 Millionen Franken», schreibt der Kanton Zürich in seiner Mitteilung.
Die Kontrolle hat funktioniert!
Angestellte des Kantons seien keine beteiligt. Die Frage bleibt: Hätte man dem Betrüger schneller auf die Schliche kommen müssen? «Wir haben 900 Projekte, 2000 Aufträge und 18'000 Rechnungen, die jährlich gestellt werden. Da dauert die Kontrolle eine Weile», sagt Regierungsrat Markus Kägi (SVP). Und betont, die Kontrolle habe funktioniert.
Der Kanton Zürich ist nicht der einzige Geschädigte. Die Staatsanwaltschaft fand Hinweise, dass sie einen dickeren Fisch an der Angel hatte und führte 15 Hausdurchsuchungen in fünf weiteren Kantonen durch. Der Verdächtige sitzt seit September in Untersuchungshaft, zusammen mit acht mutmasslichen Helfern. Aus ermittlungstaktischen Gründen habe der Kanton nicht früher informieren können.