Im Auftrag des Kantons Zürich hat das Forschungsinstitut BAK Economics Basel die Bedeutung des Zürcher Finanzsektors untersucht. Die Experten kommen zum Schluss, dass das Wachstum weiterhin durch die Finanz- und Wirtschaftskrise gebremst wird. Für 2013 sei nur mit einem schwachen Wertschöpfungswachstum im Finanzsektor zu rechnen. Erst ab 2014 sei mit anziehenden Wachstumsraten zu rechnen.
Bedeutung der Versicherungen immer grösser
Der Finanzplatz Zürich werde ganz klar von den Banken dominiert - sie machen rund 50 Prozent des Marktes aus. An zweiter Stelle folgen die Versicherungen. Gemäss den BAK-Experten werden die Versicherungen als Standbein für den Finanzplatz Zürich immer wichtiger. Die Versicherungsbranche sei ein eigentliches Zugpferd.
Jeder zweite Franken, der in der Versicherungsindustrie an Wertschöpfung generiert wurde, stammt aus Zürich. Ausserdem befinden sich 42 Prozent der Versicherungs-Arbeitsplätze in der Region Zürich. Weil die Versicherungen derzeit gut wirtschaften, fangen sie einen Teil der schwachen Wertschöpfung der Finanzbranche wieder auf.
Stocker: "Nicht überregulieren!"
Der Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker zeigt sich mit den Studienergebnissen zufrieden. Die Aufgabe des Kantons sei es, dafür zu sorgen, dass die Versicherungen weiterhin gut wirtschaften könnten. Deshalb müsse sich der Kanton auch beim Bund dafür einsetzen, dass die Versicherungsbranche nicht zu sehr reguliert werde. Natürlich brauche es gewisse Regulierung, aber man dürfe nicht übers Ziel hinausschiessen.
Zürcher Finanzplatz
30 Milliarden Franken Wertschöpfung
Seit mehr als zehn Jahren ist der Finanzsektor die wichtigste Branche der Zürcher Wirtschaft. Im Jahr 2011 erwirtschaftete der Finanzsektor eine Bruttowertschöpfung von rund 30 Milliarden Franken. Das sind 22 Prozent des regionalen Bruttoinlandprodukts.