Betroffen seien häufig Frauen aus exotischen Ländern, zurzeit besonders aus ländlichen Gebieten Westafrikas, sagt die Juristin Nula Frei im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
«Diese Frauen werden meist unter falschen Versprechen nach Europa gelockt», weiss Nula Frei. Man sage ihnen, sie könnten hier als Kindermädchen arbeiten oder auch als Prostituierte, aber unter fairen Bedingungen. Wenn sie die bittere Wahrheit erkennen, sei es oft schon schwer, den Menschenhändlern zu entkommen. Von einem Asylertrag erhoffen sich die Betroffenen dann Schutz. Doch für diese Frauen würden die selben Regeln gelten für eine vorläufige Aufnahme, wie für alle anderen Flüchtlinge auch: «Es gelten die selben Regeln.» Nula Frei plädiert dafür, dass hier das Verfahren zugunsten der Opfer geändert wird.
Verdacht sogleich melden
Die Berner Juristin ist auf Einladung der Asylorganisation Zürich (AOZ) nach Zürich gekommen. Sie soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Asylunterkünfte sensibilisieren. Es gebe Anzeichen, dass eine Frau in den Fängen von Menschenhändlern sei: «Ein unsicheres Auftreten oder verdächtige Begleiter, welche die Frauen immer wieder abholen.» Es sei schon viel erreicht, wenn ein Mitarbeiter einen möglichen Fall von Menschenhandel bemerke und melde. Für die Betreuung der betroffenen Frauen gibt es in Zürich spezielle Beratungsstellen.
(frip; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)