Auch die Kantonsschule soll einen Beitrag an die Gesundung der Schaffhauser Kantonsfinanzen leisten. So ist es im Sparpaket des Regierungsrates vorgesehen. Die Einführung von Gebühren für Freifächer ist allerdings heftig umstritten. Eine breite Allianz von linken Parteien bis ins bürgerliche Lager wehrt sich.
Bestrafung der fleissigsten Schüler
So kämpft auch FDP-Stadtrat und Schulreferent Urs Hunziker Seite an Seite mit Schülerorganisationen gegen «diesen Bildungsabbau, der die engagiertesten Schüler bestraft», wie die Gegner sagen. Jonas Wolter, Vorstandsmitglied der Schülerorganisation an der Kantonsschule, sagt zudem: «Uns ist es wichtig, dass auch Schüler aus nicht vermögenden Elternhäusern sich Freifächer leisten können.»
Gegner der Vorlage befürchten weiter, dass die Einführung von Gebühren für Freifächer einen Bildungsabbau im Kanton einläutet, der noch weiter geht. Ziel sei, die Freifächer generell unattraktiv zu machen, um das Angebot schliesslich zu reduzieren. Die 290'000 Franken, die der Kanton mit der Vorlage einsparen wolle, lassen sich jedenfalls nur über Gebühren und ohne Streichung des Angebots gar nicht realisieren.
Gebühren sind moderat
FDP-Kantonsrat Thomas Hauser, ehemaliger Sekundarlehrer, hält das alles für reichlich übertrieben. Er verteidigt die Einführung der Gebühren. Das erste Freifach gratis, für jedes weitere 100 Franken, sei nicht viel. «Das sind pro Schulwoche gerade mal 2.50 Franken.»
Von einem Bildungsabbau könne jedenfalls keine Rede sein, zumal die Kantonsschüler mit ihrem Angebot an Freifächern immer noch privilegiert seien. Hauser verweist auf den Musikunterricht, der an der Kantonsschule zwar in Zukunft 500 Franken kosten soll, wenn er nicht von der Fachrichtung erfordert wird. Das sei aber immer noch weitaus günstiger als der Musikunterricht an einer Musikschule, die zum Beispiel musikalisch interessierte Lehrlinge besuchen müssen.
Auch aus organisatorischer Sicht würden die Gebühren Sinn ergeben. «Die Schüler werden es sich in Zukunft besser überlegen, ob sie ein Freifach wirklich besuchen wollen. Und sie ziehen es dann auch eher durch, wenn sie schon dafür bezahlt haben», so Hauser.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)