Die Hebamme Ulpu Pulkkinen rennt von Geburt zu Geburt. Bis zu 10 täglich gab es im Spital Zollikerberg im Juli. «Es war extrem», sagt Pulkkinen. Der Chefarzt der Frauenklinik im Spital Zollikerberg, Eduard Vlajkovic bestätigt gegenüber «Schweiz aktuell», dass es im Juli so viele Geburtsanmeldungen gegeben habe, wie überhaupt noch nie. Seit Anfang Jahr bis Ende Juli wurden im Zollikerberg 7% mehr Babys geboren. Auch das Universitätsspital Zürich (+4%) und das Stadtspital Triemli (+6%) spüren den Grossandrang im Gebärsaal.
Personal und Infrastruktur am Anschlag
«Wenn es so weitergeht, wird es eng für uns», sagt Chefarzt Vlajkovic. Das Spital Zollikerberg plant zwar einen Ausbau der Gebärstation, jedoch erst in 3 Jahren. An Spitzentagen sind Ärzte, Hebammen und das Pflegepersonal überdurchschnittlich gefordert. «Das Personal kommt an Grenzen», bestätigt auch Stephanie von Orelli, die Chefärztin der Frauenklinik im Triemlispital. Ein Neubau soll auch dort für Entlastung sorgen, auch dort jedoch erst in ein paar Jahren. Zudem brauche man dann auch mehr Personal.
Zürich bleibt gebärfreudig
Die Zahl der Geburten nehme weiter zu, glaubt der Soziologe Francois Höpflinger. Das Leben in den urbanen Zentren sei bei jungen Menschen im Trend. Sie ziehen vermehrt in die Stadt und bleiben auch dort, wenn sie eine Familie gründen.