Sie heissen Volpone, Mosca und Voltore und sie benehmen sich wirklich wie Fuchs, Geier und Stechmücken, die Protagonisten in Ben Jonsons Komödie. Der Zeitgenosse von William Shakespeare lässt sein Bühnenpersonal ein wildes Spiel um viel Geld treiben. Das Geld gehört dem reichen Volpone, der lässt seine Freunde glauben, er liege im Sterben, um sie nachher gnadenlos gegeneinander aufzuhetzen.
Mosca und das Handy
Wenn Volpones Diener jemanden informieren muss, dann tippt er in der Inszenierung des Theater Kanton Zürich ein SMS. Denn dieser Volpone spielt im hier und jetzt. Der Regisseur Felix Prader lässt das Ensemble eine moderne Sprache sprechen und steckt sie in moderne Kleider. Die dürfen auch mal sehr knapp sein, zum Beispiel bei der Kurtisane Canina. Katharina von Bock verführt im knappen schwarzen Mini und Strapsen die Männer.
Überhaupt geht es immer wieder ganz schön deftig zur Sache, und jeder geht jedem an die Wäsche. Dass Volpone in der Version von Felix Prader ein Russe ist, der sich in die Schweiz abgesetzt hat und hier sein Geld versteckt, dieser Aspekt wird eher nebenbei erwähnt. So ist dieser «Volpone» vor allem eine amüsante Sommerkomödie mit einem ausgesprochen spielfreudigen Ensemble.